80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion


Nachbericht und Fotos der Konferenz „Aus dem Schatten der Erinnerung. Spurensuche zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion - in Niedersachsen“ sind zu finden unter diesem Verweis

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Beiträge zur Spurensuche aus einzelnen Orten Niedersachsens werden demnächst hier zu finden sein.

Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-L19830 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE via Wikimedia Commons


„Der Faschismus ist besiegbar“

Veranstaltungen in Niedersachsen anlässlich des Tags des deutschen Überfalls

Das Gedenken an den 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion wurde in Niedersachsen in Form von Veranstaltungen und Kundgebungen der VVN-BdA sowie befreundeter Organisationen begangen, an denen sich mehrere hundert Menschen beteiligten.

Unrühmliche Rolle Niedersachsens

Niedersachsen spielte schon bei der Vorbereitung des Angriffskrieges gegen die Sowjetunion sowie bei der späteren Ausbeutung und Ermordung von Millionen von Menschen eine unrühmliche Rolle. Daraus ergibt sich für die Landesvereinigung der VVN-BdA eine ganz besondere Aufgabe, sich mit Gedenken und Geschichtsrevisionismus auseinander zu setzen.

Bei den Vorträgen, Ansprachen, Kranzniederlegungen, Videokonferenzen und weiteren Formen des Gedenkens wurde unter anderem an Einzelschicksale von Kriegsgefangenen sowie an die massenweise Ermordung sowjetischer Soldaten und Zivilisten erinnert.


Sandbostel: Bei der Gedenkfeier für die sowjetischen Opfer des Lagers Sanbostel erklärte Andreas Nolte, Landessprecher der VVN-BdA Niedersachsen, unter anderem dass es für seine Organisation heute darum gehe, „gegen Rechtsterroristen und Faschisten aktiv zu bleiben oder zu werden“. Weitere Infos
Lüneburg: Im Lüneburger Museum folgten 40 Besucher/innen (mehr waren wegen Corona nicht zugelassen) mit Spannung den Vorträgen der örtlichen VVN-BdA-Mitglieder, die unter anderem über die Mitschuld verschiedener Regimenter aus Lüneburg am Massenmord im Osten und anderen Orten der Welt berichteten. Weitere Infos
Emden: An der Ehrung in Emden am Grabstein für sieben gestorbene Zwangsarbeiterkinder und bei einem weiteren Gedenkort für fünf gehängte Zwangsarbeiter nahmen Mitglieder der VVN-BdA Ostfriesland teil.
In Aurich-Tannenhausen, wo 236 Kriegsgefangene begraben sind, sprach Sonja Ryll, zweite Vorsitzende der VVN-BdA Ostfriesland, auf einer Kundgebung. Weitere Infos
In Oldenburg wurde eine nicht-öffentliche Gedenkfeier durchgeführt.
Oerbke: Am 27. Juni fand in Oerbke – Bad Fallingbostel auf dem sowjetischen Kriegsgefangenen-Friedhof eine Bündnisveranstaltung mit der VVN-BdA Celle statt, auf der u.a. der Schauspieler Rolf Becker sprach. Weitere Infos
Hannover: In Hannover legte die VVN-BdA auf dem Seelhorster Friedhof, wo Zwangsarbeiter erschossen wurden, ein Gesteck nieder. Reinhold Weismann-Kieser aus dem Kreisvorstand wies unter anderem darauf hin, dass noch heute eine Art „Heldenverehrung“ von SS-Einheiten stattfindet. „Der Krieg begann schon vor den militärischen Angriffen – und zwar in den Köpfen der Menschen“, so sagte es sinngemäß Thomas Hermann, Bürgermeister der Stadt Hannover und Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Deswegen sei die Erinnerungskultur so wichtig. Weitere Infos
Peine: In Peine nahmen die VVN-BdA und der DGB Peine den Jahrestag zum Anlass, um auf dem katholischen Friedhof, wo 34 sowjetische Zwangsarbeiter ihre letzte Ruhestätte fanden, an dieses Verbrechen zu erinnern. „Es waren die Einheiten der sowjetischen Streitkräfte, die im Verbund der Anti-Hitler-Koalition die Hauptlast der militärischen Befreiung Europas und auch unseres Landes getragen haben“, erinnerte der Kreisvorsitzende der VVN-BdA, Peter Baumeister. Weitere Infos
Salzgitter: Auf dem Friedhof Jammertal in Salzgitter wurde bereits am 19. Juni an die Kriegsopfer mit einem Kranz sowie Beiträgen der IG Metall, der KZ-Gedenkstätte Drütte und des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel gedacht. Weitere Infos
Wolfsburg: In Wolfsburg hatte die VVN-BdA zu einer Veranstaltung auf die örtliche "Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus" eingeladen. Im Mittelpunkt standen 81 sowjetische Kriegsgefangene. Die Teilnehmer:innen legten während des Verlesens der Namen rote Nelken auf die jeweiligen Grabstätten. Weitere Infos
Braunschweig: In Braunschweig rief ein Bündnis zu einer Kundgebung auf den Schlossplatz mit Rede- und Musikbeiträgen auf. Außerdem gab es ein Gedenken am Ehrenmal für Zwangsarbeiter/innen.Weitere Infos
Goslar: In Goslar wurde durch den Verein „Spurensuche“ und die VVN-BdA auf dem Goslarer Friedhof ein Gesteck am Mahnmal für die Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft niedergelegt. Weitere Infos
Osnabrück: Auf der Gedenkveranstaltung in Osnabrück wies Eveline Wefer-Kamali im Namen der VVN-BdA unter anderem darauf hin, „dass wir uns dagegen verwahren, wenn z. B. mit dem Verweis auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt die Verantwortung den Opfern selbst zugewiesen wird“. Weitere Infos
Göttingen: In Göttingen wurde bereits am 20. Juni eine Gedenkveranstaltung am Ehrenmal für einen sowjetischen Soldaten auf dem Stadtfriedhof Göttingen durchgeführt. Außerdem gab es eine Videokonferenz am 22. Juni mit dem Journalisten Jörg Kronauer.