60 Jahre VVN Niedersachsen
Kinder- und Jugendarbeit und die Öffnung der VVN
Wie die übrige Arbeit der VVN nahm ihre Jugendarbeit zunächst ihren Ausgang in der Fürsorge für die Kinder und Enkel der Verfolgten. Im Mittelpunkt stand dabei die Organisation von Erholungs- und Ferienaufenthalten. Sie wurden regelmäßig mit befreundeten ausländischen Organisationen durchgeführt:
"Die erste Freizeit mit Kindern aus der Bundesrepublik und französischen Kindern fand 1951 im Schneegrund statt. Später führten wir ein Ferienlager in Bad Lauterberg mit holländischen und französischen Kindern durch, die mit Busfahrten Niedersachsen kennenlernten. 1961 und 1962 folgten wir einer Einladung der französischen Bruderorganisation und besuchten mit den Kindern Paris und auch das von den Faschisten zerstörte Oradour. Das Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR lud jedes Jahr Kinder von Widerstandskämpfern in die Ferienlager in der DDR ein oder gab ihnen die Möglichkeit, sich an der Ostsee und im Thüringer Wald zu erholen." (Werner Müller in "40 Jahre ... " S. 20)
Auch Aufenthalte in der UdSSR und in der CSSR wurden organisiert.
Zu den Ferien- und Erholungsreisen kamen regelmäßige Veranstaltungen und Feste, bei denen natürlich die antifaschistische Erziehung und der Kontakt mit Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern eine wesentliche Rolle spielten.
"Viele der im antifaschistischen Geist Erzogenen wurden später aktive Mitglieder der VVN - Bund der Antifaschisten.
Die Erfahrungen, die wir und die Landesvereinigung Saar mit dieser Arbeit gesammelt haben, schlug sich im Antrag der VVN Niedersachsen auf dem Bundeskongreß im Mai 1967 nieder, junge Menschen in die VVN aufzunehmen, und wurde 1971 mit der Erweiterung der VVN zum Bund der Antifaschisten zum festen Bestandteil der Arbeit unserer Organisation." (Werner Müller, ebd.)
Regelmäßig erschien die Zeitung Kinderecho, mit Berichten und Artikeln von Kindern aus den einzelnen Kreisen. Lotte Baumeister und Gertrud Schröter sorgten für Gestaltung und Technik.